Was, eine Pause? Dafür habe ich keine Zeit! Du siehst doch, was ich alles zu erledigen habe.“

Pausen sind für viele Berufstätige das, was für den Teufel das Weihwasser. Sie geben alles, um diese zu vermeiden. Nicht nur Selbstständige, sondern auch Angestellte tappen gerne in die „Ich habe zu viel zu tun“ Falle.

Doch bist du wirklich produktiver, weil du Pausen aus deinem Tag streichst? Ganz sicher nicht.

Zu viel zu tun, zu wenig Zeit

Echt ätzend, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Wie sollst du da nur alles schaffen? Auf dem Schreibtisch häufen sich die Aufgaben, dein E-Mail Ordner quillt fast über und dann sind da ja auch noch die privaten Verpflichtungen.

Bleibt nur, alles Unwichtige aus dem Tagesablauf zu streichen – zum Beispiel Pausen. Die sind bloße Zeitverschwendung. Purer Luxus, den du dir nicht leisten kannst.

Was kannst du nicht alles in der Zeit erledigen, die du nicht mit einer Pause vergeudest. Das gepaart mit Multitasking ist der ultimative Tipp!

Stimmt genau.
Es ist der ultimative Tipp, um dich an deine Belastungsgrenze zu bringen.

Pausen – Top oder Flop?

Ich erinnere mich noch genau, wie mein Tag damals als Angestellte aussah. Direkt nach dem Weckerklingeln bin ich wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett gesprungen.

Anziehen, schnell mit den Hunden rausgehen und dann ab zur Arbeit. Gefrühstückt habe ich, während der Rechner hochgefahren ist oder beim Lesen der ersten E-Mails. In der Mittagspause bin ich oft mit Kollegen in die Kantine gegangen. Dort drehte sich in der Regel weiter alles ums Arbeiten.

Am Nachmittag bin ich nach Hause gedüst, habe schnell noch eingekauft, die Hunde versorgt, die Wäsche gemacht und so weiter und so fort. Einfach mal bewusst Zeit für mich, nur ein paar Minuten? Keine Chance!

Mein Gehirn ist auf Hochtouren gelaufen und ständig hatte ich die Sorge, nicht alles zu schaffen. Kennst du das?

So machst du produktive Pausen

Dass Pausen dir Zeit rauben, ist ein wenig hilfreicher Glaubenssatz. Doch solche Denkmuster sind nicht in Stein gemeißelt.

Betrachte Pausen doch mal aus einem anderen Blickwinkel. Als ein Werkzeug, das dir neue Energie schenkt, deine Aufmerksamkeit stärkt und dich somit letztendlich produktiver macht.

Schön und gut. Und jetzt möchtest du wahrscheinlich wissen, wie du das umsetzen sollst, richtig?

  1. Erinnere dich daran
    Solange in deinem Kopf das Chaos tobt, kannst du nicht viel erreichen. Erinnere dich in Momenten der Überforderung daran, dass dir eine Pause hilft, dich zu sammeln.
  2. Die Pause wirklich machen 
    Das Erinnern alleine bringt dich nicht weiter, wenn keine Taten folgen. Unterbrich deine aktuelle Tätigkeit( nimm zum Beispiel die Hände von der Tastatur), schließe deine Augen und atme tief ein und aus. Mache das für ein bis fünf Minuten.
  3. Mache Pausen zur Gewohnheit
    Bisher bist du es gewohnt, keine Pausen zu machen, aber das soll sich ja ändern. Dazu kannst du Pausenauslöser bestimmen. Einer ist das gerade beschriebene Gedankenchaos. Wenn du das bemerkst, machst du eine Pause. Weitere Auslöser für eine Pausen können sein nach einem Anruf, vor einem Meeting, vor einer neuen Aufgabe, etc.
  4. Plane deine Pausen ein
    Wann in deinem Tagesablauf kannst du kleine Pausen einbauen? Willst du auf dem Weg zu einem Termin irgendwo anhalten, um in Ruhe einen Kaffee zu trinken? Möchtest du mittags ungestört dein Essen genießen? Oder lieber einen Spaziergang machen? Plane es ein wie einen Termin.

Es kann dir passieren, dass du in alte Gewohnheiten fällst und dich darüber ärgerst. Damit hilfst du dir aber nicht weiter. Habe Verständnis dafür, dass sowas passieren kann. Reflektiere lieber, wieso es passiert ist und was du ändern kannst.

Wenn du viel um die Ohren hast, mögen Pausen wie Luxus klingen. Doch sie sind ein wichtiges Hilfsmittel, damit du gesund und leistungsfähig bleibst. Sonst fragst du dich früher oder später „Wie lange halte ich das noch durch.“ 

Nicht ohne meine Pause

Den Beitrag zu schreiben, erfordert meine Konzentration. Deshalb schalte ich in dieser Zeit den Ton für E-Mail Benachrichtigungen aus und schließe alle Webseiten, die mich ablenken könnten. Wenn ich den Artikel fertig geschrieben habe, gönne ich mir eine Pause. Nur so bekomme ich den Kopf frei, um anschließend noch andere Sachen zu erledigen.

Seit ich darauf so bewusst achte, geht es mir deutlich besser. Wenn ich esse, dann esse ich. Wenn ich arbeite, dann arbeite ich. Und wenn ich eine Pause mache, dann mache ich eine Pause.

Hinweis

Der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich geändert.
Ich unterstütze Menschen mit Hunden aus dem Tierschutz, ihre individuellen Probleme im Zusammenleben gelassen zu meistern – gewaltfrei und positiv.
Hier erfährst du dazu mehr.