„Wer sich ständig Sorgen macht, gibt seinen Sorgen Macht“

Dieses Zitat von Andreas Tenzer führt deutlich vor Augen, welche Konsequenzen negative Gedanken nach sich ziehen. Wenn sie die Macht übernehmen, ist schlechte Stimmung vorprogrammiert. Damit meine ich nicht schlechte Laune, sondern vielmehr das Gefühl von Angst, Stress, Wut oder Hilflosigkeit.

Deine Gedanken beeinflussen, wie du dich fühlst

Wie fühlst du dich, wenn du diese Gedanken denkst?

  • Ständig passiert mir so ein Mist.
  • Ich habe null Talente.
  • Die Menschen sind schlecht.
  • Meine Meinung interessiert eh keinen.
  • Ich kann das nicht.
  • Ich bin dafür zu blöd.
  • Mit dem Vorhaben scheitere ich bestimmt.
  • Die lachen mich bestimmt aus.

Also mir geht es bei solchen Gedanken nicht besonders gut. Sie ziehen mich runter und demotivieren mich. Sie machen mich traurig oder lassen mich resignieren.

  • Anstatt eine Idee zu verfolgen, verwerfe ich sie wieder – ich kann das eh nicht.
  • Anstatt mich für etwas einzusetzen, das mir wichtig ist, lasse ich es einfach sein – bringt ja eh nix.
  • Anstatt dafür dankbar zu sein, dass ich gesund bin, finde ich einen Grund zum Klagen – irgendwas ist ja immer.
  • Und anstatt mich etwas zu trauen, kneife ich lieber – geht ja eh schief.

Sei ehrlich: wie oft schwirren dir solche oder ähnliche Gedanken durch den Kopf?
Es kann sein, dass du diese Frage nicht beantworten kannst. Dafür ist es notwendig, dass du dir deiner Gedanken überhaupt bewusst bist. Viele von uns sind jedoch so beschäftigt und abgelenkt, dass sie sich keine Zeit nehmen, ihre Gedanken wahrzunehmen. Sie lassen sich wie Roboter von ihnen steuern und wundern sich, warum sie sich so mies fühlen.

Angefeuert werden deine negativen Gedanken durch das, was du an Kopf-Nahrung zu dir nimmst.

  • Horrormeldungen in den Nachrichten
  • traurige oder schreckliche Postings bei Facebook
  • Filme oder Dokus, die Angst, Wut oder Traurigkeit erzeugen
  • ständig motzende, kritisierende oder jammernde Personen in deinem Umfeld.

Je mehr Negatives du konsumierst, umso mehr Negatives kommt dabei raus.

negativ denken - Nima Ashoff - Hundum glücklich statt tierisch gestresst

Die Folgen von negativem Denken

Nehmen wir mich als Beispiel. Ich habe Angst vor großen, haarigen Spinnen. Alleine wenn ich mir vorstelle, dass eine über meinen Arm krabbelt, schüttelt es mich am ganzen Körper und ich bekomme vor Ekel Gänsehaut. Dabei ist hier gerade gar keine Spinne (zum Glück). Diese körperlichen Reaktionen werden rein durch meine Gedanken verursacht. Das ist ziemlich beeindruckend, oder nicht?

Somit ist es kaum verwunderlich, dass negatives Denken körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verspannungen oder Verdauungsprobleme nach sich ziehen kann. Auf lange Sicht kann negatives Denken tatsächlich krank machen und dir die Lebensfreude rauben.

Eine Sache ist es, negativ zu denken. Eine andere ist es, negativ zu sprechen. Indem du dauernd jammerst, über andere herziehst oder meckerst schaffst du eine unangenehme Atmosphäre. Wer fühlt sich in so einer Gesellschaft schon wohl? Richtig, nur Leute, die genauso drauf sind. In so einem Umfeld ist kein Raum für Kreativität, Wachstum und Entfaltung.

Mein Tipp ist es daher, dich von solchen Menschen fernzuhalten und auch selbst nicht zu so einer Person zu werden.

Wie du aus negativen Gedanken positive machst

Zum Thema negative Gedanken ließen sich ganze Bücher schreiben, aber ich bin kein Freund von seitenlangen theoretischen Abhandlungen. Ich möchte dir lieber konkrete Tipps zu geben, die du in deinem Alltag anwenden kannst. Dazu braucht es aber noch eine kleine Erklärung, was ich mit positivem Denken verbinde.

Es gibt durchaus schlimme Situationen im Leben. Sei es, dass jemand erkrankt oder stirbt. Sei es, dass du deinen Arbeitsplatz verlierst oder sich dein Partner trennt. Sinn des positiven Denkens ist es nicht, solche Momente schönzureden. Es geht auch nicht darum, Gefühle zu verdrängen.

  • Wenn du traurig bist, bist du traurig.
  • Wenn du wütend bist, bist du wütend.
  • Wenn du Angst hast, hast du Angst.

Mit deinem Denken kannst du aber beeinflussen, ob du in einem Gefühl verhaftest oder ob du nach einer Weile den Blick wieder nach vorne richtest. Du kannst dir immer und immer wieder sagen, dass das Leben ungerecht oder hart ist, nur damit machst du deine Situation nicht besser.

Es liegt in deiner Hand, welchen Gedanken du mehr Glauben schenkst – den hilfreichen oder denen, die dich ausbremsen.

Lass deine Gedanken nicht gegen dich arbeiten, sondern für dich.“

Positives Denken ist kein Wunschdenken

Du gewinnst nicht dadurch im Lotto, dass du fest daran glaubst. Nein, dazu musst du schon einen Lottoschein kaufen, ihn ausfüllen und abgeben. Indem du zuversichtlich denkst, gehst du aber davon aus, dass ein Gewinn möglich wäre. Du nutzt deine Chance, indem du einen Schein besorgst und mitmachst.

Ich persönlich spreche lieber von konstruktivem Denken als von positivem. Der Begriff „positiv“ wird oft falsch verstanden und mit reinem Wunschdenken gleichgesetzt.

Darum geht es beim konstruktiven Denken.

  • In Lösungen zu denken statt in Problemen.
  • Möglichkeiten zu entdecken statt sich auf Hindernisse zu konzentrieren.
  • Chancen zu erkennen und offen für sie zu sein.
  • Fehler nicht als etwas Schlechtes zu werten, sondern als lehrreiche Erfahrung.
  • Dich zu fragen, welches Fähigkeit du durch diese Erfahrung weiterentwickeln kannst.
  • Dir bewusst zu machen, welche Erfahrungen und Fähigkeiten du mitbringst, um diese Situation zu meistern.
  • Dir realistische Ziele zu setzen und darauf zu vertrauen, sie erreichen zu können und aktiv zu werden.

Mit konstruktiven Gedanken schaffst du dir also eine Grundlage, auf der Entwicklung und Erfolge möglich sind – egal ob persönlicher oder finanzieller Natur.

Das Denken bildet die Basis. Dazu kommt dann das entsprechende Handeln.

Ich kann es - Nima Ashoff - Hundum glücklich statt tierisch gestresst

Tipps, wie du negative Gedanken umwandelst

  1. Bewusstsein schaffen
    Der wichtigste Schritt ist es, deine Gedanken überhaupt wahrzunehmen.
    Das klappt nicht, indem du dich dauernd ablenkst und vor ihnen wegrennst. Du brauchst dafür gezielte Auszeiten, sei es bei einem Spaziergang in der Natur, beim Meditieren, oder einfach beim Rumsitzen und Nichtstun. Gönne dir Momente der Ruhe. Nur so bekommst du mit, was in deinem Kopf vor sich geht.
    Viele Leute haben genau davor Angst. Sie wollen sich ihren Gedanken nicht stellen und schauen lieber weg. Dadurch gibst du ihnen jedoch erst richtig Macht. Also schau lieber hin und beobachte, was in deinem Kopf vor sich geht.
  2. Akzeptieren, was ist 
    Druck erzeugt Gegendruck. Indem du negative Gedanken verdrängst, erreichst du das Gegenteil. Sie werden lauter und hartnäckiger. Besser ist es, zu akzeptieren, dass sie da sind. Das bedeutet nicht, dass du sie gutheißen musst. Es geht lediglich darum, dich nicht dafür zu verurteilen und schlecht zu fühlen. Es ist, wie es ist.
  3. Stoppe die Gedanken 
    Wahrnehmen, akzeptieren, stoppen. Dies geht alles in Bruchteilen von Sekunden und je mehr du es übst, umso besser klappt es. Mit diesen kurzen Übungen gelingt es dir, negative Gedanken zu unterbrechen.
  4. Das Gegenstück finden 
    Deine negativen Gedanken sind keine Realität. Es sind Geschichten, die du dir erzählst. Schreibe dir deine negativen Gedanken auf und finde welche, die förderlicher sind.  Du kannst dich fragen, welche andere Perspektive es zu dieser Sichtweise gibt. Geh es dabei spielerisch an. Sobald du dich unter Druck setzt, macht dein Kopf dicht.
  5. Schwäche sie ab
    Negative Gedanken äußern sich gerne in schwarz-weiß. Es gibt nur ganz oder gar nicht. Was ist aber mit all den Zwischentönen oder Farben? Statt zu denken „Ich kann das nicht“ ist es diese Version hilfreicher: „Ich kann das noch nicht und suche nach Möglichkeiten, es zu lernen.“
  6. Ist es wirklich wahr?
    Hast du wirklich absolut keine Talente? Sind wirklich alle Menschen schlecht (das würde bedeuten, dass du es auch bist)? Hat deine Meinung wirklich noch nie jemanden interessiert?
    Die Antwort darauf kann nicht Nein lauten. Also suche nach den Ausnahmen und frage dich bei solchen Gedanken, ob sie wirklich wahr sind.

Falls du jetzt zu diesen Tipps sagst „So leicht ist das aber nicht“, dann lies am besten hier weiter.

Natürlich funktioniert es nicht von jetzt auf gleich, negative Gedanken in positive umzuwandeln. Wie für viele andere Verhaltensweisen auch, brauchst du dafür Übung. Diese bekommst du auch, indem du ein Glückstagebuch führst. Dadurch lernst du, deine Wahrnehmung auf Positives zu richten.

Mit welchem Tipp du anfängst, ist nicht entscheidend. Viel wichtiger ist es, dass du anfängst.

Nima meditiert Anolaki - Nima Ashoff - Hundum glücklich statt tierisch gestresst

Durch das Meditieren habe ich gelernt, meine Gedanken bewusst wahrzunehmen.

Fazit

Positiv zu denken ist nicht Abgehobenes, nichts Weltfremdes. Es ist eine ganz einfache Entscheidung zwischen zwei Optionen. Niemand zwingt dich, die Dinge schwarz zu sehen. Es gibt immer andere Perspektiven. Die eine Denkweise tut dir nicht gut, die andere schon. Für welche entscheidest du dich?

Hinweis

Der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich geändert.
Ich unterstütze jetzt Menschen mit Hunden aus dem Tierschutz, ihre individuellen Probleme im Zusammenleben gelassen zu meistern – gewaltfrei und positiv. Hier erfährst du dazu mehr.