Wieso ist das manchmal nur so schwer, eine Entscheidung zu treffen? Wir alle sind darin doch total geübt, schließlich machen wir es unzählige Male am Tag.
- Du entscheidest, ob und was du frühstückst.
- Du entscheidest, wie du deine Haare frisiert oder was du anziehst
- Du entscheidest, ob du dir einen gemütlichen Abend auf dem Sofa machst oder dich mit Freunden triffst.
- Du entscheidest, wo du einkaufst.
Wenn es um so einfache Dinge wie das Frühstück geht, deine Frisur oder deinen Einkauf geht, lässt sich eine Wahl meistens recht leicht treffen.
Entscheidungen und ihre Konsequenzen
Komplizierter wird es bei Entscheidungen, wenn diese Auswirkungen auf andere haben oder durch diese beeinflusst werden, zum Beispiel durch deinen Partner, deine Familie oder durch gesellschaftliche Erwartungen.
In deine Überlegungen fließt unter Umständen mit ein, wie dein Umfeld auf deine Entscheidung reagieren wird, ob du damit jemanden enttäuschst oder verärgerst. Das Bedürfnis, es allen recht zu machen, kann dich bei einer Entscheidung komplett lähmen.
Anstatt auf dich selbst zu achten, bist du mit deinen Gedanken viel mehr auf dein Umfeld gerichtet.
Alles zu berücksichtigen und in deine Entscheidung einzubeziehen, kann dich schier verrückt machen!
Und auch die Angst vor Kritik kann dazu führen, dass du eine Entscheidung immer weiter vor dir herschiebst.
- „Soll ich oder soll ich nicht?“
- „Was, wenn es die falsche Entscheidung ist?“
- „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“
- „Ob ich damit Person XY verletze?“
- „Was denken die anderen wohl von mir, wenn ich das mache?“
- „Selbst wenn ich mich entscheide, weiß ich nicht, wie es dann weitergeht.“
Möglicherweise hast du schon gar kein Gespür mehr dafür, was du wirklich willst und hängst in einer chaotischen Gedankenspirale fest. Wenn dir dann noch jemand sagt „Du solltest dich mal entscheiden“ wird alles bloß noch schlimmer.
Jeder zusätzliche Druck verstärkt dein Gefühl, überfordert zu sein.
Die Angst vor der Zukunft.
Keiner von uns kann in die Zukunft schauen, aber unser Gehirn ist sehr gut darin, Horrorszenarien zu entwickeln. Kein Wunder, dass dabei häufig die Frage auftaucht: „Was, wenn ich einen Fehler mache oder es nicht so läuft, wie ich es mir gewünscht hätte?“
Tja, das ist eine gute Frage. Was ist dann?
Dann wirst du genau dafür eine Lösung finden, da bin ich mir ganz sicher.
Und genauso sicher bin ich, dass sich die wenigsten dieser Befürchtungen überhaupt bewahrheiten. Statt dich also gedanklich Panik zu versetzen, male dir lieber aus, welche positiven Effekte mit der Entscheidung verbunden sein können.
Die Konsequenzen können hart sein
Nicht jede Entscheidung dreht sich um schöne Themen wie „Soll ich nach Zypern fliegen oder doch lieber nach Marokko?“ oder „Soll ich mir ein Wohnmobil kaufen oder doch lieber ein alltagstaugliches Fahrzeug?“
Nein, bei manchen Entscheidungen ist von vornherein klar, dass damit unangenehme Konsequenzen verbunden sind oder ein steiniger Weg vor dir liegt. Dieses Wissen kann dazu führen, dass du dich vor der Entscheidung drückst und so lange damit wartest, bis dich der Leidensdruck zum Handeln zwingt.
Hier ein kleines Beispiel aus meinem Leben.
Als ich mich vor acht Jahren von meinem Mann getrennt habe, wusste ich, dass die folgende Zeit hart wird. Ich wusste, dass ich in ein Loch fallen werde. Ich wusste auch, dass ich finanzielle Einbußen zu erwarten hatte und beruflich komplett neu anfangen muss.
Diese Aussichten haben mich lange zurückgehalten, den notwendigen Schritt zu gehen. Stattdessen habe ich um meine Ehe gekämpft und mich dabei komplett verbogen. Dazu kam, dass ich auch noch in meinem Job total unglücklich war.
So viele Probleme, so viele Entscheidungen. Ich wusste nicht, womit ich am besten anfange, denn alles hing miteinander zusammen.
Ich habe einiges versucht, um keine Entscheidung treffen zu müssen – bis es nicht mehr ging und ich dem Druck nicht mehr standgehalten habe. Dass ich heute so frei und selbstbestimmt lebe, ist die Konsequenz meiner Entscheidungen – kein Zufall.
Fünf Tipps, um eine Entscheidung zu treffen
Eine Entscheidung zu treffen, ist der erste und wichtigste Schritt.
Nur dadurch gewinnst du die Klarheit, in welche Richtung dein Weg führen soll und welche weiteren Schritte notwendig sind, um diesen zu gehen.
Wie kannst du damit umgehen, wenn du nicht weißt, was du tun sollst?
Das hier sind fünf Vorgehensweisen, die ich persönlich gerne nutze, um eine Entscheidung zu treffen.
- Reise in die Zukunft.
Stelle dir vor, du bist 10, 20 oder 30 Jahre älter und würdest auf denie aktuelle Situation zurückblicken. Welchen Rat würdest du dir selber geben? - Was wäre, wenn …
Auch das ist ein Gedankenspiel und zwar eines, vor dem sich die meisten von uns gerne drücken. Es geht darum dir bewusst zu machen, dass dein Leben endlich ist. Wann es tatsächlich vorbei sein wird, weißt weder du noch ich. Umso mehr sollten wir das Beste aus dem Hier und Jetzt machen und unser persönliches Glück nicht auf die lange Bank schieben.
Wie würde deine Entscheidung also ausfallen, wenn du wüsstest, du hättest nur noch eine begrenzte Zeit zu leben? - Würde ich es bereuen?
Diese Frage hängt eng mit der vorherigen zusammen. Würdest du es später bereuen, es nicht getan und der Angst das Ruder überlassen zu haben? - Was habe ich zu gewinnen?
Anstatt dir dauernd auszumalen, was du alles verlieren könntest, konzentriere dich auf das, was du gewinnen kannst. Ja, dafür zahlst du unter Umständen einen Preis, so ist das nun mal. Doch wer nicht wagt, hat schon verloren. - Jetzt reicht’s
Hin und her, vor und zurück. Wenn ich wirklich nicht weiter komme, das Ganze aber schon zigfach durchdacht habe, dann setze ich mir eine Frist. Bis morgen um 9.00 Uhr treffe ich eine Entscheidung und daran halte ich dann auch fest.
Irgendwann ist es mit dem ganzen Denken wirklich genug. Du kannst dich nicht in alle Richtungen absichern. Viele Knoten lösen sich nicht dadurch, dass du sie zerdenkst, sondern dadurch, dass du ins Handeln kommst.
Fazit
Wenn ich mich im Kreis drehe und aus dem Grübeln nicht mehr herauskomme, spätestens dann wird es Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Ich führe mir tatsächlich immer wieder deutlich vor Augen, dass meine Lebenszeit verdammt wertvoll ist. Wofür will ich sie nutzen? Was möchte ich gerne erreichen oder verwirklichen? Höre ich gerade auf mich selbst oder lasse ich andere über mich bestimmen?
Diese Fragen sind keine leichte Kost, aber sie führen dich zurück zu dir und genau da beginnt dein eigener Weg.
Hinweis
Der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich geändert.
Ich unterstütze Menschen mit Hunden aus dem Tierschutz, ihre individuellen Probleme im Zusammenleben gelassen zu meistern – gewaltfrei und positiv.
Hier erfährst du dazu mehr.
Hallo Frau Ashoff,
Ich finde das toll, was sie machen. Koennen Sie mich in den newsletter aufnehmen?
Herzliche Grüße
Guten Morgen Frau Tabeling,
ich trage Ihre E-Mail Adresse sehr gerne in den Newsletter ein.
Beste Grüße
Nima