Woran erkennst du, dass dir eine Denkweise nicht guttut?  An dem, wie du dich verhältst und wie du dich fühlst. Pro Tag schwirren uns zigtausend Gedanken durch den Kopf. Keine Chance, sich jedes einzelnen bewusst zu werden, dann würdest du zu nichts anderem mehr kommen.

Heute möchte ich jedoch einen ganz speziellen Gedanken herauspicken, den du vielleicht kennst. 

  • Ein Gedanke, der dazu beiträgt, dass du deine Erfolge nicht anerkennst und nicht feierst.
  • Der immer wieder dafür sorgt, dass du deine Bedürfnisse unter den Teppich kehrst.
  • Durch den du anderen Entscheidungen überlässt, die dich betreffen.
  • Der dir vermittelt, dass alle anderen wichtiger sind als du.

Dieser eine Satz, der all das bewirken kann, lautet: Nimm dich nicht so wichtig.

Warum du dich wichtig nehmen solltest

Vielleicht ist dir als Kind irgendwas passiert, worüber du traurig, wütend oder enttäuschst warst. Und dann hörst du von deinen Eltern oder Lehrern, du sollst dich nicht so wichtig nehmen. Mit fünf Worten wischen sie deine Gefühle weg wie Schmutz mit einem Putzlappen. Deine Empfindungen sind nicht so wichtig.

Als Kind kann es dir schnell passieren, dass du das hier verstehst: DU bist nicht so wichtig. Und mit diesem Gedanken wächst du auf und verinnerlichst ihn.

Viele Jahre später bist du zwar erwachsen, aber in dir drin verschafft sich diese Stimme weiterhin Gehör. Es ist für dich selbstverständlich geworden, anderen den Vortritt zu lassen und deine eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Du hast gelernt, dich nicht so wichtig zu nehmen.

  • Du bist unzufrieden mit deiner Jobsituation und würdest gerne was anderes anfangen? Nimm dich nicht so wichtig!
  • Du führst eine Beziehung, die dich nicht erfüllt? Nimm dich nicht so wichtig!
  • Du hast einen Wunsch, den du schon lange mit dir herum trägst? Nimm dich nicht so wichtig.

Ein kleiner Satz mit großer Wirkung

Dieser unscheinbare Satz hat eine enorme Auswirkung. Er führt dazu, dass du andere für wertvoll hältst, dich aber nicht. Anstatt für deine tiefsten Bedürfnisse und Wünsche einzustehen, steckst du immer wieder zurück.

Dass andere ihre Träume verwirklichen, ist für dich gar keine Frage. Dass du es ebenso tun darfst, der Gedanke kommt dir nicht in den Sinn. Welches Recht hättest du dazu? Du bist schließlich nicht so wichtig.

Halt – Stopp! 
Glaubst du, dass dieser Gedanke „nimm dich nicht so wichtig“ vollkommen in Ordnung ist?

Dann sitzt zu mitten drin in der Glaubenssatz-Falle!

Nimm dir, was dir zusteht

Natürlich ist es sinnvoll, sich um andere zu kümmern, hilfsbereit zu sein und sich auch mal zurücknehmen zu können. Das ist es aber nur, wenn du dich ansonsten an die erste Stelle in deinem Leben setzt.

Nur, wenn es dir gut geht, kannst du aus freien Stücken für andere da sein.

Wenn du das aber machst, weil du daraus deinen Selbstwert beziehst, befindest du dich in einer gefährlichen Abhängigkeit. Du machst dich zum Spielball der anderen. Sie merken ganz genau, dass du dich nicht so wichtig nimmst. Du bist immer nett und freundlich, aber mal eine Bitte ablehnen? Das machst du nicht. Bist ja auch nicht so wichtig.

Was wäre, wenn du – nur mal zum Spaß – eine Woche lang das Gegenteil praktizierst. Wenn du dich wichtig nimmst, mit all dem, was du fühlst und/oder tun möchtest.

Was wäre dann anders? 

  • Wie würde du in den Tag starten?
  • Welche anderen Dinge würdest du essen oder trinken?
  • Wie würdest du deine Mahlzeiten einnehmen?
  • In welchen Momenten würdest du Nein statt Ja sagen?
  • Wie und womit würdest du deine Freizeit gestalten?

Stell dir vor, du wärst die wichtigste Person, in deinem Leben: welche Konsequenzen würde das nach sich ziehen?

  • Würdest du deine Wünsche ernst nehmen und nach Möglichkeiten suchen, sie zu verwirklichen?
  • Würdest du mehr für deine Entspannung tun, damit du ausgeglichen bist und gesund bleibst?
  • Würdest du deinen Körper mit mehr Achtung behandeln, besser essen, dich mehr bewegen?
  • Würdest du dir erlauben mehr von dem zu tun, das dir Freude bereitet?

Du brauchst nicht zuerst anders denken, um dich anderes zu verhalten. Es funktioniert auch umgekehrt. Zeige dir durch deine Taten, dass du wichtig bist.

Ein Witz im Universum

Ich habe mich lange Zeit nicht wichtig genommen.
„Wer bilde ich mir ein zu sein, dass ich mich nach mehr sehne? Sollte ich nicht einfach mit dem zufrieden sein, was ich habe?“

Hätte ich diesen Gedanken weiterhin gelebt, hätte ich mein Leben einfach so geschehen lassen. Ich hätte es nicht in die eigenen Hände genommen. Ich hätte es nicht auf meine Bedürfnisse und Fähigkeiten ausgerichtet, sondern es einfach dahin plätschern lassen.

Vielleicht hätte ich mich sogar über Menschen geärgert, die sich selbst wichtig nehmen. Warum? Weil ich mir genau das nicht erlaubt habe. Und es ist so viel einfacher, andere zu verurteilen, als bei sich selbst hinzuschauen.

Meine Werdegang vom Angsthasen zum Abenteurer verrate ich dir in diesem Hörbuch*

Der kleine, aber entscheidende Unterschied

Worauf es ankommt, ist die Balance zu finden. Und zwar die, zwischen dich extrem wichtig zu nehmen und dich nicht wichtig zu nehmen. Du alleine bist für dich, deine Gefühle, Gedanken, dein Wohlergehen verantwortlich und solltest all das wichtig nehmen.

Anders sieht es jedoch aus, wenn es um Missgeschicke, Fehler, Sorgen oder auch Probleme geht.
In diesem Fall kann es sehr hilfreich und erleichternd sein, dich ab und zu mal nicht so wichtig zu nehmen. Im Gesamtkontext des Universums erscheinen manche vermeintlich großen Themen auf einmal nur noch wie ein kleiner Witz.

Du. Bist. Wichtig.

Wenn es Probleme gibt, musst du deswegen nicht zur Drama-Queen mutieren. Hier kann es helfen, runter vom Gas zu gehen und dich mal nicht so wichtig zu nehmen. Übe dich in Gelassenheit.

Gleichzeitig darfst du dich mit all deinen Facetten zeigen: 

  • Du darfst andere an deinen Erfahrungen und deinem Wissen teilhaben lassen.
  • Du darfst sagen, was du willst und was nicht.
  • Du darfst mal schlecht und mal gut drauf sein.
  • Du darfst auf deine Erfolge stolz sein und sie feiern.

Es ist dein Leben und darin spielst du nicht nur die Hauptrolle, du bist der Regisseur.

Hinweis:
Der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich geändert.
Ich unterstütze jetzt Menschen mit Hunden aus dem Tierschutz, ihre individuellen Probleme im Zusammenleben gelassen zu meistern – gewaltfrei und positiv. Hier erfährst du dazu mehr.

*werblicher Link