Tipps für mehr Stress, was für einen Sinn macht das denn? Bist du nicht eher auf der Suche nach Tipps, um deinen Stress zu reduzieren?

Wahrscheinlich schon. Vielleicht erhoffst du dir ultimativen Stress-weg Tipps, die möglichst ohne ihr Zutun funktionieren. Vielleicht ignorierst du hartnäckig selbst die deutlichsten Stresssymptome und machst munter weiter, bis dein Körper irgendwann die Segel streicht.

Das kannst du natürlich so machen, es ist dein Leben und deine Verantwortung. Aber wie wäre es, dich deinem Stress einfach mal aus einer anderen Perspektive zu nähern?
Ein Funken Humor gewürzt mit einem kleinen Schuss Provokation sind in manchen Fällen die besten Zutaten, um ein Aufwachen oder Umdenken zu erreichen. Also versuche ich es heute mal genau damit.

Stress ahoi – so feuerst du deinen Stress richtig an

Obwohl die meisten von uns wissen, wie sich Stress reduzieren lässt, hapert es bei der Umsetzung.

Das gewohnte Verhalten zu ändern, ist nun mal verdammt schwer. Schließlich ist für dich damit irgendein Vorteil verbunden, auch wenn dir dieser wahrscheinlich nicht bewusst ist. Deinem Selbstbewusstsein mag es guttun, viel zu leisten und dich darüber zu definieren. Und deshalb rennst du wie ein Hamster im Rad, um möglichst viel zu erledigen.

Vielleicht ist dir auch Harmonie wichtig und deshalb kannst du zu keiner Bitte Nein sagen. Das Ergebnis ist, dass deine Tage bis oben randvoll mit Aufgaben gefüllt sind. Bei genauem Hinschauen wird klar, wieso du an deinem jetzigen Verhalten festhältst.

Dazu kommt, dass reines Interesse am Thema Stressabbau nicht ausreicht. Es ist notwendig, dass du dich ihm wirklich verschreibst.
Dass du dir gezielt Zeit nimmst, Stressbewältigung zu praktizieren und zwar nicht nur dann, wenn es dir zufällig gerade passt.

Aber was rede ich da von Stressabbau. Lass mich dir lieber ein paar Tipps geben, wie du deine stressige Situation aufrechterhalten oder sie sogar noch verschlimmern kannst.

Tipps für mehr Stress

  1. Sag zu jeder Anfrage Ja.
    Wozu Nein sagen, wenn es doch das Wörtchen Ja gibt? Dein Tag hat schließlich 24 Stunden, da passt auch die hundertste Aufgabe noch rein. Schlafen wird eh total überbewertet und da du damit sowieso Probleme hast, kannst du einfach durcharbeiten.
  2. Mache so viele Dinge gleichzeitig wie nur möglich.
    Multitasking ist das Zauberwort. Je mehr du gleichzeitig erledigst, umso mehr Aufgaben kannst du dir aufhalsen. Super, oder? Dass du dabei auch mehr Fehler machst, ist halt der Preis, den du zahlst.
  3. Mache auf keinen Fall Pausen!
    Pausen halten dich nur davon ab, die 3562 Aufgabe zu erledigen, die du dir ans Bein gebunden hast. Außerdem ist Erholung nur was für Weicheier. Wer rastet, der rostet – also gib Gas. Dass Pausen produktiv machen, ist bestimmt ein unhaltbares Gerücht.
  4. Pfeif auf Prioritäten.
    Wozu überlegen, was wirklich wichtig ist, das ist bloß Zeitverschwendung. Statt deinen Tag zu strukturieren, arbeite einfach kreuz und quer ab, was dir gerade in die Finger kommt.
  5. Schiebe die Dinge vor dir her.
    Besonders großen Spaß macht es, Aufgaben auf die lange Bank zu schieben, bis der Druck kaum noch auszuhalten ist. So schraubst du dein Stresslevel fröhlich nach oben.
  6. Verpflichte dich zu allem, was sich anbietet.
    Wozu Zeit mit der Familie, deinen Freunden, deinen Kindern oder deinem Haustier verbringen, wenn es so viele andere Sachen gibt? Die Welt braucht dich. Reiße in deiner Freizeit möglichst viele ehrenamtliche Aufgaben an dich, das ist toll für dein Selbstbewusstsein.
  7. Erledige immer alles selber.
    Niemand ist so gut wie du. Wirklich niemand. Kaum gibst du mal was an andere ab, geht es garantiert schief. Deshalb machst du am besten alles selber und zwar immer.

Na, wie sieht es aus. Erkennst du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder? Und findest du vielleicht scheinbar glaubhafte Gründe, wieso du daran tatsächlich nichts ändern kannst?

Sei ehrlich

Ich kenne genügend Menschen, die sich insgeheim damit brüsten, nicht Nein sagen zu  können, weil sie soooo ein großes Herz haben. Doch hinter dem großen Herz verbirgt sich in Wahrheit die Angst vor Konflikten oder Ablehnung.

Da sind die Menschen, die dauernd beschäftigt sind und dadurch ihre Wichtigkeit unter Beweis stellen müssen. Und dann sind da noch die Leute, die auf tausend Hochzeiten gleichzeitig tanzen und alles an sich reißen, weil es ihrem Ego schmeichelt.

Ich habe selber lange zu einer dieser Gruppen gehört und musste lernen, mich dem dahinter liegenden Thema zu stellen. In Kombination mit einem Burnout hatte ich dann genügend Zeit und den Anlass dazu, endlich ehrlich hinzuschauen.

Distanz schafft Klarheit

Wer gerade in einer Stressspirale feststeckt, dem fehlt häufig der klare Blick auf das eigene Verhalten. „Ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzen soll“ ist eine typische Aussage. Zu verwoben und verstrickt scheint alles zu sein.

Mir persönlich hat Achtsamkeitstraining geholfen, meine Gedanken deutlicher wahrzunehmen und mich nicht mehr blind von ihnen steuern zu lassen. Außerdem baue ich akuten Stress am besten durch Bewegung ab. Für dich mögen jedoch andere Vorgehensweisen die richtigen sein.

1000 Wege führen nach Rom und bestimmt genauso viele zu einem Leben mit mehr innerer Ruhe und Gelassenheit.

Hinweis

Der Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich geändert.
Ich unterstütze jetzt Menschen mit Hunden aus dem Tierschutz, ihre individuellen Probleme im Zusammenleben gelassen zu meistern – gewaltfrei und positiv. Hier erfährst du dazu mehr.